Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen

Digitalisierung im Gesundheitswesen ist so viel mehr als nur die ePA

Mit der ePA wird eine sehr notwendige Grundlage für das Gesundheitswesen geschaffen. Grundlegende Vorgänge und Daten aus der Versorgung werden einheitlich strukturiert und in der ePA zusammengeführt. Hier liegt eine große Chance anzuknüpfen: Durch sphin-X kann für die zahlreichen Prozesse und Abläufe im Gesundheitswesen der richtige digitale Unterbau geschaffen werden, um nicht nur die Daten der ePA innovativ für eine bessere Patientenversorgung zu nutzen.

sphin-X fokussiert sich zunächst auf die Schaffung eines Gesundheitsdatenraum in Deutschland. Übergeordnetes Ziel von sphin-X ist dennoch, einen europaweit anschlussfähigen Datenraum für den Datenaustausch im Gesundheitsbereich zu schaffen, der mit dem European Health Data Space (EHDS) kompatibel ist und mit Gaia-X auf europäischen Standards basiert.

Die Schaffung eines europaweiten Datenraums bringt jedoch größere Herausforderungen mit sich als die eines nationalen Datenraums. Neben der größeren Anzahl an Stakeholdern stellen insbesondere die unterschiedliche nationale Datenschutzgesetzgebung ein Hindernis bei der Umsetzung eines europaweiten Gesundheitsdatenraums dar.

Daher strebt sphin-X zunächst an, einen Gesundheitsdatenraum in Deutschland zu schaffen. So kann überprüft werden, ob die Umsetzung eines Gesundheitsdatenraumes mit vielen Akteuren im Gesundheitswesen – angefangen von Pharma-Unternehmen über Verbände bis hin zu MedTech-Firmen – möglich ist, ohne die zusätzlichen rechtlichen Herausforderungen anderer Rechtsräume und rechtlicher Interpretationen in einem ersten Schritt direkt mitbetrachten zu müssen.

Bei sphin-X gibt es verschiedene Möglichkeiten des Mitmachens:

  1. Aktive Gestaltung mit finanziellen Mittel, personelle Ressourcen und materielle Unterstützung, können als Driver in das Projekt eingebracht werden. Als Teil dieser Kategorie sind Sie aktiv in der strategischen Steuerung von sphin-X involviert (Hinweis: Für den Moment ist diese Kategorie geschlossen).
  2. Als Supporter sind Sie Teil des engeren Interessentenkreises. Sie nehmen an sphin-X teil ohne Mitglied des Vereins zu sein, unterstützen aber trotzdem bei der gemeinsamen Umsetzung bestimmter Use Cases
  3. Als Interessent erhalten Sie Informationen über die weiteren Schritte von sphin-X und haben die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt der Organisation beizutreten. Wir halten Sie über unsere Aktivitäten auf dem Laufenden und freuen uns darauf, Ihre Beiträge und Ihr Engagement in Zukunft willkommen zu heißen.

Wenn Sie Interesse haben, Teil von sphin-X zu werden, können Sie sich gerne bei Rabea Knorr, der Abteilungsleiterin der industriellen Gesundheitswirtschaft des BDI, unter der E-Mail-Adresse r.knorr@bdi.eu oder Richard Bildat, dem Projektreferent der industriellen Gesundheitswirtschaft des BDI, unter der E-Mail-Adresse R.Bildat@bdi.eu melden.

Die IT-Architektur von sphin-X wird basierend auf denjenigen Use Cases aufgebaut, die auf ein breites Interesse bei den Partnern stoßen und letztendlich umgesetzt werden. Die Anforderungen an die IT-Architektur werden dementsprechend von diesen Use Cases bestimmt. Da verschiedene Use Cases diskutiert und im Zeitverlauf weitere Use Cases hinzukommen werden, führt sphin-X derzeit Gespräche mit verschiedenen Partnern, die den Aufbau der IT-Architektur umsetzen könnten. Je nach Use Case können unterschiedliche Partner für den Aufbau der IT-Architektur verantwortlich sein. Dabei stellt sphin-X jedoch sicher, jeweils aufgesetzte Architektur mit der übrigen Architektur kompatibel ist. Hierzu werden gemeinsame IT-Standards definiert, die die Interoperabilität der verschiedenen IT-Systeme gewährleisten.

Ein neuer Verein wird gegründet, um sphin-X als Initiative in einen professionellen Rahmen zu überführen. Dieser ermöglicht die Koordination der sphin-X-Partner durch die klare Verteilung von Rollen und Verantwortlichkeiten. Darüber hinaus bietet ein Verein eine definierte Rechtsstruktur, an der sich die Zusammenarbeit aller Partner orientiert.

Datenräume sind gemeinsame und vertrauenswürdige Transaktionsräume, über die Daten von verschiedenen Akteursgruppen dezentral bereitgestellt und gemeinsam genutzt werden. Im Gegensatz zu Datenplattformen wird für diese Transaktionsräume kein zentraler Betreiber benötigt, vielmehr ermöglicht das föderierte System, dass jeder Teilnehmer, der über einen Zugangspunkt (z. B. IDS-Konnektor) verfügt, ein oder mehrere Rollen im Datenraum erfüllen kann. Ein Datenraum lässt sich dann als Summe aller seiner Teilnehmer definieren.

Nein, die Daten, die im Rahmen von sphin-X zur Verfügung stehen, werden von verschiedenen Akteursgruppen dezentral bereitgestellt. Eine eigene Datenbank soll im Moment nicht aufgebaut werden.

Das zentrale Element zum Datenteilen unter Wahrung der Schutzrechte ist der Data Connector, eine Software-Schnittstelle zum Datenraum. Er gewährleistet die Kontrolle über Übermittlung und Nutzung der Daten. Die Daten werden in sicheren Containern gespeichert, die durch digitale Zertifikate geschützt sind. Der Data Connector ermöglicht zudem die verschlüsselte Kommunikation zwischen den Datenraumteilnehmern. Durch standardisierte Schnittstellen können verschiedene IT-Systeme miteinander verbunden werden. Es wird auf Authentifizierung und Autorisierung gesetzt, um den Zugriff auf die Daten zu kontrollieren. Eindeutige Identifizierung von Daten und die Möglichkeit, Zugriffsrechte zu verwalten, sind ebenfalls Teil der technischen Umsetzung.

Gaia-X ist ein Projekt zum Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa, das von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in Deutschland und Frankreich, gemeinsam mit weiteren, vorwiegend europäischen Partnern getragen wird. Darin sollen in neun ausgewählten Sektoren (u.a. auch Gesundheit) Datenräume geschaffen werden, in denen große sektorale Use Cases umgesetzt werden.

sphin-x folgt der Vision von Gaia-X mit der Absicht im Gesundheitswesen in Deutschland einen Datenraum zu schaffen, in dem kollaborativ mit allen benötigten Akteuren gemeinsame Anwendungen entwickelt und umgesetzt werden.

Der Fokus von sphin-X liegt darauf, in Deutschland Erfahrungen zu sammeln und Lösungen zu erarbeiten, die als Grundlage für einen zukünftig europaweiten Gesundheitsdatenraum dienen können. Da die Gesundheitsmärkte in Europa unterschiedlich sind und ihre jeweiligen Spezifika aufweisen, starten wir zunächst mit dem Aufbau in Deutschland. Zu einem späteren Zeitpunkt ist es also denkbar, dass sphin-X über Deutschland hinaus als europäischer Gesundheitsdatenraum eingesetzt werden kann und soll.

Innerhalb der EU gibt es Projekte, die die Sammlung von (Gesundheits-)Daten und die Schaffung von Interoperabilität in den Mittelpunkt stellen. Hierzu zählen Initiativen wie Optimal Treatment for Patients with Solid Tumours in Europe Through Artificial Intelligence (OPTIMA) oder wie das European Health Data Evidence Network (EHDEN). Weitere Projekte wie beispielsweise OSCAR in Dänemark versuchen, Daten durch den Aufbau einer nachhaltigen Datenplattform strukturiert zur Verfügung zu stellen.